» Bilder gegen den flüchtigen, zerstreuten Blick der Moderne. Kurzum:
Subtile Bilder, die, je länger man sie betrachtet, einen umso sensibler, ja empfindlicher werden lassen.
Mit Zunahme der Bildkommunikation nimmt unsere Fähigkeit zu sehen ab. Indem sie vermeintlich Bekanntes, gar Alltägliches auf gänzlich andere Art zeigen, eröffnen meine Arbeiten neue Sicht(weisen) und regen an, intensiver wahrzunehmen.
Gleichwohl machen sie keine Vorgaben: meine Bilder entstehen letztendlich erst im Kopf des Betrachters. Seine Erfahrungen, seine Vorstellungskraft, seine Assoziationen und Wahrnehmung formen das endgültige Bild.
Eine Website kann die hochwertigen Materialien, matten Oberflächen, feinen Farbnuancen und die dreidimensionale Wirkung meiner Arbeiten leider nicht ansatzweise wiedergeben. Daher: Erleben Sie meine Bilder im Original – besuchen Sie meine
Ausstellungen
und/oder kommen Sie auf einen Cappuccino ins
Atelier
.
Aufgrund der Pandemie waren wir alle lange auf uns selbst zurückgeworfen und in unserer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Dies hat auch mein/e Arbeiten beeinflusst. So habe ich mich im ersten Lockdown, März 2020, entschlossen, Ihnen Bilder zu präsentieren, die normalerweise Teil meiner Privatsammlung sind und die ich noch nie zuvor veröffentlicht hatte: Auszüge meiner Straßenfotografie sowie Selbstporträts.
Il était une fois ... | Vor gut zwei Jahren, im zweiten Lockdown, hatte ich Sie zu einem
Kunstspaziergang eingeladen, ein Stückchen Paris am Rheinufer in Bonn zu genießen.
Zwischen dem Treppenaufgang Tempelstraße und dem Alten Wasserwerk präsentierte ich 40 Straßenfotografien auf 1,2 km Länge.
Damals erschienen diese beinahe unwirklich, wie aus einer anderen Zeit. Sie erinnerten an etwas, das man kannte, dessen Wiederkehr aber in weiter Ferne schien; zugleich gaben sie Hoffnung, dass die Normalität, die sie zeigten, eines Tages zurückkehren würde.
Die Freude war von kurzer Dauer: Keine 48 Stunden nach Hängung wurde knapp die Hälfte der Werke mit roher Gewalt heruntergerissen. Nicht aus blinder Aggression, sondern aus rassistischen Motiven: Anders als die Arbeiten die verblieben waren, zeigten die zerstörten Bilder Personen mit dunkler Hautfarbe, nichtchristlicher Religion oder vermeintlich gleichgeschlechtlicher Orientierung.
Im August 2022 war die Ausstellung
"Es war einmal ... Paris" dann im
Kunstmuseum Bonn erstmals wieder in ihrer Gesamtheit zu sehen; an einzelnen wiedergefundenen Bildern zeigte sich das Ausmaß der Gewalt.
Im Rahmen zweier Werkstattlesungen stellte ich dort zudem bislang unveröffentlichte Kurzgeschichten zu einzelnen Bildern der Ausstellung vor.
Selbstreflexion | Die Pandemie bot die Chance, innezuhalten und zu lernen, das Hier und Jetzt — und auch uns selbst — wieder auszuhalten; Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden; unser Leben zu verdichten. Nicht, indem wir es (über)füllen, sondern indem wir Dinge (wieder) bewusster tun.
Vielleicht schränken wir zum Beispiel mal die Flut der Selfies ein, fotografieren uns nicht aus narzisstischem Gruppenzwang und zum Beweis unserer Existenz und vermeintlichen Bedeutung, sondern ganz für uns allein. Um uns vordergründig in den Hintergrund zu stellen, uns vielleicht auch den Spiegel vorzuhalten. Aber vor allem, um uns selbst zu entdecken!
Dazu möchte ich Sie mit meinem neuen Buch
mEYEself - Selbstreflexionen in Bild und Text anregen. Schauen Sie doch mal rein — unter dem Link finden Sie ein E-Book-Ansichtsexemplar mit Bestellmöglichkeit.
Wenn Ihnen meine Arbeiten gefallen, sagen Sie es gern weiter — ich bin selbst nicht auf SocialMedia vertreten.
Und wenn Sie mögen, besuchen Sie mich im Atelier. Sie sind herzlich eingeladen!
Vielen Dank für Ihr Interesse.
Ihr
Till Eitel